07.07.2014 - Bericht des Landesreferenten Michael Eck

Jens Goroncy schlägt Waldemar Schanz im Gold-Medal-Match

Im Olympischen Flintenbereich hat sich in diesem Jahr, was die Regeländerung betrifft, einiges getan. Die größten Veränderungen gab es im Doppeltrap. Die seit 1993 bei Deutschen Meisterschaften geschossene Disziplin wurde bisher in drei Serien zu 50 Scheiben auf zuvor festgelegte Doubletten geschossen.

 

Die Einführung eines Timers im Jahre 2002 war die größte Veränderung in der über 20 jährigen Geschichte dieser Disziplin. Zukünftig werden jetzt 5 Serie an 30 Scheiben geschossen. Das Besondere ist, dass jetzt alle drei Arten von Doubletten in einem Durchgang geworfen werden, die vorher in den festgelegten Durchgängen „sortiert“ waren. Jeder Schütze erhält nun pro Durchgang von jeder der 5 Stationen alle drei Arten von Doubletten, also 15. Nur die Reihenfolge ist, ähnlich wie beim normalen Trap, nicht bekannt. Damit wurde auch der Timer überflüssig. International bereits seit 2013, national ab diesem Jahr ist damit auch eine erhebliche Technikumstellung nötig. Nur wer sich rechtzeitig mit dem neuen Programm befasst und auch entsprechend trainiert hat, ist konkurrenzfähig. Der neue Finalmodus, wie beim Trap oder Skeet, kommt noch oben drauf. Der Kopf hat also einiges zu tun, um sich der neuen Situation anzupassen.

Bei den Hessischen Meisterschaften in Wiesbaden konnte man auch sehr gut erkennen, wer die Winterpause genutzt hat. Allen voran Waldemar Schanz vom WC Wiesbaden zeigte mit 138 Scheiben eine überzeugende Leistung und zog als Bester ins Semifinale ein. Teamkollege Jens Goroncy, Bronzemedaillengewinner der DM 2013, folgte mit deutlichem 11-Scheiben-Abstand auf Rang zwei. Weitere 13 Scheiben weniger hatte Christian Müller vom SSV Viernheim. Gefolgt von dessen Teamkollegen Gareth Lahann, der auf 111 Scheiben kam. Dahinter folgten die Fürther Dennis Kurz mit 100 und Stefan Furitsch mit 96 Scheiben, der seinen Semifinalplatz erst noch im Stechen gegen den Ostheimer Benedikt Klos mit 8:7 erkämpfen musste. Nach dem Semifinale blieb die Reihenfolge nahezu unverändert. Stefan Furitsch blieb mit 20 getroffen Scheiben auf dem sechsten Platz, Während Dennis Kurz mit 21 Treffern noch die Chance auf das kleine Finale um Bronze hatte. In diesem Stechen unterlag er aber Gareth Lahann mit 1:3. Dieser hatte dann im Bronze-Medal-Match keine Chance gegen Teamkollege Christian Müller und unterlag deutlich mit 17:27. Die beiden Wiesbadener, die nach dem Vorkampf führten, behaupteten sich auch im Semifinale mit 29 bzw. 26 getroffenen Scheiben und qualifizierten sich für das Match um den Titel. Jens Goroncy konnte dieses Match offener gestalten als noch den Vorkampf und das Semifinale. Unentschieden nach 14 von 15 Doubletten. Beide hatten erst zwei Scheiben fliegen lassen. Bei der letzten Doublette dann die Entscheidung. Während Jens Goroncy beide traf, verfehlte Waldemar Schanz eine Scheibe und musste seinem Teamkollegen der Vortritt lassen. Das bedeutete Titelverteidigung für Jens Goroncy, der im letzten Jahr noch in Abwesenheit von Waldemar Schanz gewann.

Durch die beiden Topergebnisse ging auch die Mannschaftwertung an den WC Wiesbaden. Beide Finalisten gewannen zusammen mit Jens Züfle den Titel mit 356 Scheiben. Zur DM wird aber sicherlich EM-Finalist Andreas Löw ins Team rücken, der zur LM verhindert war. Zweiter wurde Vorjahressieger SSV Viernheim, die durch Gareth Lahann, Andreas Ullmer und Christian Müller auf 320 Scheiben kamen. Platz drei blieb für den Fürther SV, der mit 284 Scheiben genau auf das Limit von 2013 kam und sich noch berechtigte Hoffnungen machen darf, auch im Team nach München zu kommen. Marcus Zweig war dritter Mann neben den beiden Semifinalisten.

Cécile Bilhuber vom WCO Gießen gewann als einzige Frau den Titel in der Damenklasse wobei sie sich mit 61 von 120 Scheiben (eine Runde weniger als bei den Männern) neben Trap auch noch Hoffnungen auf einen DM-Start im Doppeltrap machen darf.

Spannung war dagegen bei den Junioren angesagt. Die beiden Trap-C-Kader Junioren Eugene Schwarz vom WC Wiesbaden und Luca Faulstich vom KKSV Rüddingshausen trafen in diesem Jahr zum ersten Mal in ihrer Nebendisziplin aufeinander. Zur Hälfte stand es noch unentschieden. Eugene Schwarz sicherte sich dann am Ende mit 96 Scheiben den Titel vor dem amtierenden Deutschen Meister in dieser Disziplin Luca Faulstich, der auf 90 Scheiben kam. Beide konnten auf Grund ihres C-Kader-Status im Trap die Disziplin Doppeltrap kaum trainieren.

Auch in der Herren-Altersklasse kam es zu einem Duell zwischen Wiesbaden und Rüddingshausen. Steffen Däbel, der vor Wochenfrist bereits Trap mit neuem Landesrekord gewann, zeigte auch im Doppeltrap seine Klasse. War er hier doch schon zwei Mal in den Neunzigern Deutscher Meister bei den Herren. 124 Scheiben standen am Ende auf der Anzeigetafel, was dem Wiesbadener nicht nur den Titel, sondern auch einen weiteren Landesrekord einbrachte. Durch die massiven Regeländerungen sind alle erzielten Siegleistungen in dieser Disziplin automatisch Landesrekord. Michael Eck vom KKSV Rüddingshausen traf 120 Scheiben und belegte mit deutlichen Vorsprung Platz zwei, vor dem Hertingshausener Gerhard Löwer, der mit 108 Scheiben seine erste Einzelmedaille bei den Hessischen Meisterschaften gewann. Thomas Hartmann und Ondrej Pusec, die sich im letzten Jahr noch ein Kopf an Kopf Rennen um den Titel lieferten und in diesem Jahr für den KKSV Rüddingshausen an den Start gingen, folgten auf dem Plätzen vier und fünf.

In der Seniorenklasse A konnten die beiden einzigen Wiesbadener Starter in dieser Klasse auch den Titel unter sich ausmachen. Rolf Klein siegte mit 110 Scheiben vor Teamkollege Hansjörg Obenauer, der 102 Scheiben traf. Hermann Dörrich vom SSV Hammelbach gewann mit 91 Scheiben Bronze, ebenfalls seine erste HM-Einzelmedaille.

Spannung bei den B-Senioren: Routinier Peter Croll, der schon Silber im Trap für den WC Wiesbaden gewann, sicherte sich in seiner Hauptdisziplin Doppeltrap für den KKSV Rüddingshausen den Titel denkbar knapp mit 113 Scheiben vor den beiden Wiesbadenern Manfred Fleischhacker und Peter Laskowski, die zwei bzw. drei Scheiben weniger trafen. Beide gewannen den Titel zusammen mit Steffen Däbel in der Mannschaftswertung mit 345 Scheiben. Die neu formierte Doppeltrapmannschaft des KKSV Rüddingshausen hatte mit fünf Scheiben weniger durch Thomas Hartmann, Peter Croll und Michael Eck das Nachsehen. WC Wiesbaden 2 kam mit Hans-Joachim Bicking, Rolf Klein und Hansjörg Obenauer auf 304 Scheiben und wurde Dritter. Alle drei Teams liegen über dem Limit von 2013 und haben gute Chancen für eine DM-Start.

Sollten die Limitzahlen zur DM etwa gleich bleiben, so können wieder über 40 Einzel- und ca. 10 Mannschaftsstarts für alle drei Olympischen Disziplinen erwartet werden. Erfolgreichster Teilnehmer bei den Flintenschützen in diesem Jahr war Steffen Däbel, der vier Goldmedaillen (2x Einzel, 2x Mannschaft) gewann.

Der Medaillenspiegel für Doppeltrap: WC Wiesbaden 6 Gold-, 3 Silber- und 2 Bronzemedaillen, KKSV Rüddingshausen 1/3/0, WCO Gießen 1/0/0, SSV Viernheim 0/1/1, SSV Hammelbach 0/0/1, SV Fürth 0/0/1, SV Hertingshausen 0/0/1

» Bilder von der Landesmeisterschaft Doppeltrap

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