Michael Eck – Referent Flinte im Hessischen Schützenverband berichtet um die Teilnahme der hessischen Schützen an den Deutschen Meisterschaften in München

Beste DM-Bilanz der hessischen Flintenschützen aller Zeiten

Nach Abschluss der Deutschen Meisterschaft in München stand es fest: Die Hessischen Flintenschützen haben die beste Bilanz ihrer Geschichte erreicht. Bei den Titelkämpfen der Vorderladerschützen im Juli in Pforzheim und den Olympischen Disziplinen im August in München gewannen die hessischen Aktiven bei über 50 Einzel- und 10 Mannschaftsstarts insgesamt 6 Gold-, 5 Silber-und 6 Bronzemedaillen. Den Anfang machten wie immer die Vorderladerschützen in Pforzheim. Hansjörg Obenauer vom WC Wiesbaden traf mit der Perkussionsflinte 48 von 50 Scheiben und gewann damit bereits zum 3. Mal in den letzten fünf Jahren den Titel in dieser Disziplin. Kurz vor den Titelkämpfen in München gewann er zudem als Mitglied der Deutschen Vorderlader-Nationalmannschaft eine Gold- und Silbermedaille in der Teamwertung bei der Europameisterschaft in Wien. Jürgen Köhler und Gerhard Land vom WTC Odenwald kamen mit dem Sieg von Obenauer auf den siebten bzw. achten Platz.

Besser lief es für die beiden mit der Steinschlossflinte. Zusammen mit Helmut Breuer gewannen die Odenwälder zum ersten Mal den DM-Titel in der Mannschaftswertung mit 124 Scheiben. Garant dafür war Jürgen Köhler. Mit 47 von 50 Scheiben gewann er die Silbermedaille, wobei er sich erst im Stechen um Gold mit 1:2 dem Vorderlader-Urgestein Franz Lotspeich aus Pforzheim geschlagen geben musste.

Das hessische Vorderladerteam hatte also mit den wenigen Disziplinen gut vorgelegt. Jetzt waren die Olympischen Disziplinen in München an der Reihe. Schon vor Beginn war klar, dass es im Trap für den WC Wiesbaden schwer werden würde, die Serie von neun Titeln in Folge weiter zu verbessern. Die zweite Mannschaft hatte das Limit nur um eine Scheibe verpasst. Hermann Mironow, Steffen Brandt und Waldemar Schanz waren die einzigen Starter in der Schützenklasse. Während Waldemar Schanz mit 120 Scheiben seine Leistung abrufen konnte, blieben die beiden anderen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Das Ergebnis war mit dem Sieg von Frankfurt/Oder -  zwei Scheiben unter DM-Rekord -  ein enttäuschender 7. Platz. Damit ist auch die Serie gerissen, die immer ein Wiesbadener Trapteam seit 1996 auf dem Treppchen zeigte. Waldemar Schanz schaffte mit seiner Leistung den Einzug ins Männerfinale und wurde am Ende Fünfter. Doppeltrapper Michael Goldbrunner aus Bayern gewann den Titel bereits zum zweiten Mal. Seit 2007 gingen damit sechs der sieben zu vergebenen Titel an einen dem Doppeltrap-Nationalkader angehörigen Aktiven. Cécile Bilhuber war die einzige hessische Frau am Start, hatte aber, genauso wie die Juniorin Lisa-Marie Ruttloff mit dem Ausgang der Titelkämpfe nichts zu tun.

Besser lief es dafür bei den hessischen Junioren. In der Klasse der B-Junioren schoss Eugene Schwarz vom WC Wiesbaden den Wettkampf seines Lebens. Mit 72 von 75 Scheiben stellte er nicht nur einen neuen Deutschen Rekord auf, sondern empfahl sich mit dieser Leistung auch für den C-Kader. Überzeugend war auch die Art und Weise, wie dieses Ergebnis zu Stande kam. In zwei der drei Durchgänge benötigte er nur einen einzigen Zweitschuss und stand mit dem letzten Schuss schon uneinholbar als Deutscher Meister fest. Als zweifacher Silbermedaillengewinner der DM 2012 ging Luca Faulstich vom KKSV Rüddingshausen an den Start. Er kam mit der Empfehlung nach München, bei seinem EM-Debüt in Suhl nicht nur dort der bester deutscher Junior zu sein, sondern auch eine Scheibe unter seiner persönlichen Bestleistung gewesen zu sein. In München stellte er dann mit 118 Scheiben eine neue persönliche Bestleistung auf und ging mit einer Scheibe Rückstand auf den führenden Justus Hille ins Finale. In den letzten vier Runden verfehlte er jeweils nur eine Scheibe. Im Finale musste er schnell seine Titelträume begraben, konnte aber den zweiten Platz halten. Große Freude dann bei der Siegerehrung. Auf Grund seiner positiven Entwicklung bekam er von der Firma  Krieghoff eine Flinte überreicht.

In der Altersklasse gewann die erste Mannschaft des WC Wiesbaden erstmals seit 2006 im Trap eine Medaille. Hans-Werner Schlick, Hansjörg Obenauer und Michael Eck wurden mit 334 Scheiben hinter der Leipziger SG Zweiter. Michael Eck setzte sich zudem in der Altersklasse mit 116 Scheiben und einem 1:0 im Stechen um Bronze gegen Ralf Eckert aus Wehr durch.

Der große Medaillenregen folgte dann, wie fast schon gewohnt, im Doppeltrap. Hier hielt trotz des Karriereendes von Stefan Ommert die Siegesserie des ersten WCW-Teams. Für Ommert rückte Jens Goroncy in die Mannschaft. Zusammen mit den Bronzemedaillengewinnern der EM in Suhl Waldemar Schanz und Andreas Löw gewannen die Kurstädter aus Wiesbaden bereits den siebten Titel in Folge und stehen seit 1996 immer mit mindestens einer Mannschaft auf dem Treppchen. Der SSV Viernheim, gerade so auf den DM-Zug aufgesprungen, gewann durch Andreas Ullmer, Christian Müller und Gareth Lahann überraschend die Bronzemedaille. Jens Goroncy holte dann im Finale mit Bronze seine erste Einzelmedaille. Ein besonderes Duell lieferten sich Waldemar Schanz und Andreas Löw. Mit deutlichem Vorsprung gegenüber ihren Konkurrenten, aber selbst nur durch einer Scheibe getrennt, gingen beide ins Finale, das letztmals im alten 3 x 50 Scheiben-Modus ausgetragen wurde. Andreas Löw traf in Führung liegend 48 von 50 Scheiben. Waldemar Schanz hingegen zauberte 50 perfekte Staubwolken in den Münchener Abendhimmel und konnte damit seinen Teamkollegen noch abfangen. Bei den Junioren gewann dann Luca Faulstich seine erste Goldmedaille. In seiner „Hobbydisziplin“ führte er nach dem Vorkampf bereits mit fünf Scheiben und konnte diese Führung im Finale noch ausbauen. Was im Trap und auch im Doppeltrap der Männer, sowie im Trap der Altersklasse schon gelang, klappte jetzt auch in der Teamwertung Doppeltrap der Altersklasse: Zwei Mannschaften auf dem Treppchen. Noch am Morgen musste man auf Grund von gesundheitlichen Problemen die Teams umstellen, was sich als Glücksgriff herausstellen sollte. Thomas Hartmann, Peter Croll und Michael Eck gewannen beim Sieg des Titelverteidigers Aachen die Silbermedaille, während an WCW II mit Hansjörg Obenauer, Rolf Klein und Ralf Streubichen die Bronzemedaille ging. Für Hartmann und Streubichen war es die erste DM-Medaille überhaupt. Hansjörg Obenauer bei den Senioren und Michael Eck in der Altersklasse gewannen mit jeweils 117 Scheiben mit Bronze die Doppeltrapmedaillen neun und zehn.

Im Skeet waren nur vier Wiesbadener Junioren am Start. Yannik Hofmann und Frederic Paetzold konnten sich zwar mit jeweils guten 68 Scheiben auf Platz drei schieben, verloren aber dann das Stechen um Bronze und wurden Vierter bzw. Fünfter.

Im Medaillenspiegel aller Flintenwettbewerbe finden sich die Hessen auf Platz EINS wieder.

» Medaillenspiegel

(c) 2017 KK Schützenverein Rüddingshausen e.V.